16.08.2016

10 Jahre betreutes Wohnen im Pippelweg


Das Betreute Wohnen Pippelweg bietet seit zehn Jahren wohnungslosen chronisch mehrfach abhängigen Menschen Unterkunft und individuelle Hilfe an. Hier finden die Menschen einen Ort, an dem sie leben und wohnen können und sozialarbeiterische Unterstützung, OrganisationvonpflegerischerHilfesowie UnterstützungbeihauswirtschaftlichenProblemen erfahren.EineBearbeitungderSuchtproblematik schließt sichdenHilfenan.

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums fand jetzt ein Grillfest für die Bewohnerinnen und Bewohnern sowie für die interessierte Öffentlichkeit statt. Peter Mohrlüder, Leiter der Einrichtung, gab einen kurzen Rückblick: Seit 2004 engagiert sich der Paritätische für die wohnungslosen suchtkranken Menschen in der Stadt. Angefangen in der Naumburgstraße 25, einer ehemaligen Kaserne, zog die Einrichtung 2006 in den Neubau am  Pippelweg 69a. Eine kleine Statistik macht die Problematik der dort lebenden Menschen sehr deutlich. Von den 141 ehemaligen Bewohnern sind immerhin zwar 41, also rund 29 Prozent in eigene Wohnungen  gezogen, jedoch gab es auch 42 Menschen, die verstorbenen sind - eine traurige Bilanz. Andere sind in ein Wohnheim für chronisch mehrfach Abhängige gezogen, 13 leben mittlerweile in einem Pflegeheim, 11 leben in Wohnungsloseneinrichtungen, 9 in einer geschlossenen Einrichtung, weitere 9 sind in der JVA gelandet und einer hat Suizid begangen.

Hinter diesen nüchternen Zahlen verbergen sich immer Einzel-Schicksale, mit denen auch das Mitarbeiterteam täglich umzugehen hat.  Eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt und anderen Institutionen sei enorm wichtig, so der Einrichtungsleiter.  Und Peter Mohrlüder fasst zusammen: „Wir haben es mit vielen Professionen und Institutionen zu tun. Es wurde und wird immer hervorragend zusammengearbeitet -  jeder nach seinem Aufgabengebiet und Ressort und immer in guter Kooperation. Dafür bin ich sehr dankbar.“