12.05.2021

Internationaler Tag der Pflege am 12. Mai 2021


Jedes Jahr am 12. Mai rückt die Arbeit der Pflegekräfte anlässlich des Internationalen Tags der Pflege in den Fokus der Öffentlichkeit. Ein Tag, um Danke zu sagen, für den unermüdlichen Einsatz und das Engagement der Pflegekräfte. In diesem Jahr umso mehr. Doch der Dank, der nicht nur heute, sondern täglich ausgesprochen werden sollte, reicht allein nicht.

„Die Pflegenden haben in der Krise Enormes geleistet, sowohl die professionellen Pflegekräfte als auch die pflegenden Angehörigen. Keiner von ihnen konnte hier ins Homeoffice gehen oder den Mindestabstand in jeder Situation einhalten. Es ging um die körperliche und auch seelische Unterstützung von Menschen, die nicht wussten, ob sie das Ende der Pandemie erleben würden. Das war eine schwere, sehr verantwortungsvolle Aufgabe, für die ich viel Respekt habe. Die Arbeitsbelastung und der Druck waren riesig“, sagt Sven Spier, Geschäftsführer des Paritätischen Braunschweig.

Die Pandemie hat die Pflege noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und die Wichtigkeit und Bedeutung dieser Berufsgruppe hervorgehoben. Corona hat die körperlichen und psychischen Belastungen der Arbeit von Pflegekräften deutlich sichtbar gemacht. Wertschätzung erhielten die Frauen und Männer, die im Bereich der Pflege arbeiten, durch Applaudieren und Klatschen. Doch die symbolische Geste des Dankes ist nicht genug. Es muss sich etwas tun. Darüber sind sich – schon seit langem -  alle einig, denn der Fachkräftemangel nimmt stetig zu.

„Die Anerkennung, die die Pflegekräfte erhalten ist gut und wichtig. Unsere Erfahrung ist, dass es glücklich macht, Gutes zu tun. Menschen, die in der Pflege tätig sind, üben ihren Beruf fast immer gerne aus. Doch die körperlich und psychisch anstrengende Arbeit der Mitarbeitenden in diesem Berufsfeld muss auch honoriert werden. Wir setzen uns für eine bessere Bezahlung ein, damit sich die sinnhafte Arbeit auch im Portemonnaie bemerkbar mach. Nur mit besseren Rahmenbedingungen wie besserer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen, beispielsweise flexiblere Arbeitszeiten, ist dem Zustand des Personal-Notstandes in der Pflege entgegenzuwirken. Generell bedarf es einer neuen Form der Finanzierung der Pflegereform. Ein gutes Arbeitsklima, Dank und Anerkennung reicht nicht, um Menschen zu motivieren, in der Pflege zu arbeiten, so Sven Spier und fügt hinzu: „Die Zahl der Pflegebedürftigen wird steigen und gleichzeitig wird die Zahl der jungen Menschen abnehmen. Somit sinkt auch die Zahl der Menschen, die überhaupt einen Pflegeberuf ergreifen werden. Wir werden also andere Modelle in der Pflege brauchen. Das Ehrenamt wird wichtiger werden, ebenso die Unterstützung von Angehörigen. Eine weitere Möglichkeit sind zudem Wohnmodelle im Quartier, in denen ein Miteinander mit professioneller Anleitung und Unterstützung möglich wird. Das System ist derzeit auf demografischen Annahmen aufgebaut, die sich jedoch bald ändern werden. Die Menschen, die jetzt alt sind, können das aktuelle System wahrscheinlich noch nutzen. Junge Menschen vielleicht schon nicht mehr. Es wird nicht mehr jeder unterstützt werden können und wir werden uns immer mehr gegenseitig helfen. Wir werden neue Wege gehen müssen. Pflege wird sich ändern. Dafür sollten wir jetzt anfangen an Konzepten zu arbeiten, wie Pflege zukünftig aussehen kann – nicht nur in den nächsten fünf, sondern in den nächsten 30 oder sogar 40 Jahren.“

Eine Pressemitteilung des Paritätischen Gesamtverbandes zum Tag der Pflege steht hier zum Lesen und Herunterladen bereit: https://www.der-paritaetische.de/presse/zum-tag-der-pflege-paritaetischer-fordert-von-grosser-koalition-ueberzeugende-pflegereform-noch-in-die/

 

 

 

 

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