Inmitten der malerischen, dörflichen Umgebung in Geitelde feierte die örtliche Paritätische Kita und der Sprachheilkindergarten Geitelde ein bedeutendes Jubiläum: 50 Jahre gemeinsames Bestehen unter einem Dach. Dieses Jubiläum ist nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch ein Beweis für die starke Gemeinschaft, die sich über Jahrzehnte hinweg um die jüngsten Bewohner des Dorfes und aus der Umgebung kümmert.
Das dörfliche Gemeinschaftsleben der Kita Geitelde und des Sprachheilkindergartens konnte zum Jubiläum nicht besser unterstrichen werden als an diesem Tag. Das Wetter machte am Vormittag der offiziellen Feier einen Strich durch die Rechnung, und so gab es kurzerhand und dankenswerterweise das Angebot des Pastors, die Kirche als Ausweichmöglichkeit zu nutzen.
In diesem - für ein Kita-Jubiläum ungewöhnlichen Rahmen - fand dann also der offizielle Teil der großen, runden Geburtstagsfeier statt.
Martin Albinus, Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie, überbrachte die Glückwünsche der Stadt Braunschweig und lobte: „Hier wird Inklusion seit fünfzig Jahren nicht nur großgeschrieben, sondern aktiv gelebt. Die Kita und der Sprachheilkindergarten tragen mit ihrem Schwerpunkt Sprache ganz maßgeblich zu einer vielseitigen und abwechslungsreichen Kita-Landschaft in Braunschweig bei.“
Pfarrer Stefan Werrer meinte in seiner Rede: „Wir sollten als Erwachsene viel mehr von den Kindern lernen.“ Er wünscht sich ein friedvolles Miteinander.
Neben Frank Flake (SPD-Ratsfraktion) folgte auch CDU-Landtagsabgeordnete Sophie Ramdor der Einladung zum Jubiläum gern. Sie hatte die Einrichtung bereits vor zwei Jahren kennengelernt und sich in einem eintägigen „Praktikum“ ein Bild von der Arbeit des multidisziplinären Teams gemacht.
„Kurze Beine, kurze Wege. Das war und ist das Motto der beiden Einrichtungen. Und das haben schon Generationen von Kindern erlebt und einen wichtigen Teil ihrer Kindheit hier verbracht. Freundschaften wurden geschlossen, verschiedenste Lernerfahrungen gemacht. Hier wurden und werden Werte wie Gemeinschaft, Respekt und ein Miteinander von klein auf vermittelt. Unsere Einrichtungen sind Orte, an denen individuelle Entwicklung, spielerisches Lernen und die Förderung sozialer Kompetenzen Hand in Hand gehen“, so Sven Spier, Geschäftsführer des Trägers der Einrichtung, in seinem Grußwort.
Elternvertreter Heiko Lippert sprach von einer liebevollen und würdevollen Umgebung. Julia Kark, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, hatte eine besondere Überraschung dabei: ein 3-D-Kunstwerk, das den Ort Geitelde zeigt. Die Kita-Einrichtungen sind darin als Herz markiert, inmitten des Ortskerns. Mehr bedarf es eigentlich nicht, um zu verstehen: Die Einrichtungen sind ein lebendiges Herzstück des Dorfes. Sie sind weitaus mehr als nur ein Ort der Betreuung – sie sind Orte des Miteinanders, der Bildung und der sozialen Entwicklung. Das gemeinsame Dach symbolisiert die enge Verbindung zwischen den verschiedenen Angeboten, die hier Hand in Hand arbeiten, um den Kindern die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Hier herrscht eine Atmosphäre, in der sich Familien gut aufgehoben fühlen und die Kinder in einem sicheren, unterstützenden Umfeld aufwachsen können.
„Was diese Einrichtungen zudem besonders auszeichnet, ist die vielfältige Vernetzung mit der Dorfgemeinschaft und darüber hinaus“, betonte Bo-Rasmus Benker, Leiter der Kita. Über die Jahre haben sich zahlreiche Kooperationen entwickelt. Der Schützenverein, die Kirche, die freiwillige Feuerwehr, aber auch der ADAC und die Eintracht Braunschweig Stiftung sowie viele weitere Vereine und Organisationen sind fest in das Kita-Geschehen eingebunden. Ob bei Festen, Projekten oder gemeinsamen Aktionen – die Zusammenarbeit stärkt das Gemeinschaftsgefühl und schafft eine Atmosphäre des Vertrauens und der gegenseitigen Unterstützung. „Wir bieten ein buntes Angebot. Und bunt bedeutet eben auch: Vielfalt zu leben. Bei uns ist jeder Mensch willkommen – unabhängig von Herkunft, Sprache, Fähigkeit oder Lebensform. Die wirklich gut gelingende Arbeit wird tagtäglich von einem starken Team getragen. Ein Team, das Haltung hat und lebt. Ein Team, das Vorbild, Abenteurer und Entdecker ist. Ein Team, das den Blick auf das Hier und Jetzt richtet und gleichzeitig in die Zukunft schaut. Ein Team, für das Partizipation kein Fremdwort ist, denn echte Bildung beginnt mit Beteiligung“, betonte Bo-Rasmus Benker.
„Wenn eine Kita 50 Jahre alt wird, dann sind das einhunderttausend Situationen mit Kinderlachen, manchmal auch Tränen, tausende kleine und große Sternstunden, Begegnungen, Beziehungen, Freundschaften. Viel Sozialkompetenz. Ein Miteinander leben, Konflikte aushalten und Lösungen finden. Bildungsprozesse initiieren und begleiten. Veränderung und Beständigkeit. Fortschritt und Innovationen, viele unterschiedliche Sprachen und Kulturen, Konzepte und wunderbare Menschen prägen unsere Arbeit. Diesen Menschen möchte ich heute insbesondere danken: Es sind die Kolleginnen und Kollegen, die diesen Kindergarten zu dem gemacht haben, was er heute ist“, sagte Susanne Steffen, Leiterin des Sprachheilkindergartens.
Das große, fröhliche, bunte Familienfest rundete die Jubiläumsfeierlichkeiten perfekt ab.