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Erfolgreiches Aktionsjahr „Sucht“ endet – Legale und illegale Drogen wie Cannabis und Alkohol sowie Glücksspiel- und Mediensüchte bleiben Dauerbrenner

Unter dem Motto „Klar, unabhängig, löwenstark“ geht jetzt das Braunschweiger Aktionsjahr Sucht mit einer Abschlussveranstaltung im Haus der Wissenschaft zu Ende. Zum Finale wurden Evaluationsergebnisse vorgestellt, Vorträge gehalten, eine Fotodokumentation sowie ein Filmbeitrag präsentiert, in dem ein Rückblick auf 20 Einzelveranstaltungen und Projekte sowie die gemeinsame Großveranstaltung auf dem Kohlmarkt in Braunschweig geworfen wurde. Sozialdezernent Ulrich Markurth, Rainer Schubert  von der Stadt Braunschweig zuständig für die Gesundheitsplanung, Petra Bunke, Leiterin der Drobs, Mitglied des Arbeitskreises Sucht und Mitorganisatorin des Aktionsjahres sowie Raphaela Harms von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz zogen eine ausgesprochen positive Resonanz.

"Mit dem Aktionsjahr haben wir ein breites Spektrum aufgemacht. Wir wollten die Jugendlichen als bestimmte Zielgruppe erreichen, sensibilisieren, auf Gefahren hinweisen, die Institutionen bekannter machen und die jetzt schon sehr gute Vernetzung weiter vorantreiben. Das ist uns gelungen. Dazu beigetragen haben die Einrichtungen und Organisationen mit einem hohen Engagement und einem großen Maß an Professionalität“, sagte Markurth, der auch Vorsitzender des Präventionsrates ist. Sein besonderer Dank galt auch den Stiftungen. „Uns ist es erstmals gelungen, dass sich mehrere Stiftungen gleichrangig hinter einem Thema versammelt haben, um dieses zu unterstützen.“ 100.000 Euro wurden für die Realisierung aller Veranstaltungen benötigt. Zwei Drittel übernahm die Stadt, ein Drittel davon haben die Bürgerstiftung Braunschweig, die Richard Borek Stiftung, die Gahnz Stiftung, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die Kroschke Stiftung für Kinder und die Volksbank BraWo Stiftung finanziert.

Zwanzig Veranstaltungen, darunter das Plansspiel Cannabis, das Theaterstück „Schwefelgelb, der große Aktionstag auf dem Braunschweiger Kohlmarkt mit rund 800 Schülerinnen und Schülern sowie 200 Erwachsenen, eine Podiumsdiskussion für Eltern. Lehrer und Interessierte mit überwältigender Resonanz, oder auch der Vortrag, organisiert von der Drobs zum Thema Glücksspielsucht, zeigten die vielen Facetten zum Thema Sucht.

Suchtprävention bleibt eine Daueraufgabe. „Dabei haben sich drei Themenbereiche während des Aktionsjahres besonders herauskristallisiert“,  sagte Rainer Schubert: „Zum einen geht es nach wie vor um die Risikolust von Jugendlichen, das Thema Cannabis, sowie Hilfen für Kinder aus suchtbelasteten Familien.“

„Der Cannabis-Konsum scheint wieder anzusteigen“, berichtete Petra Bunke. Cannabis sei inzwischen vermehrt an Schulen ein Problem. Dabei kommen häufiger auch künstliche Cannabinoide auf den Markt. Deren Wirkung sei deutlich stärker und unberechenbarer, warnt die Expertin. „Es wird zukünftig noch mehr darum gehen, Aufklärungs- und Präventionsarbeit zu leisten. Wir müssen von verschiedenen Richtungen gucken und auch Multiplikatoren aus dem Jugendbereich, wie beispielsweise den Jugendring mit ins Boot holen“, so Bunke weiter.

Zum Abschluss wurden zwei Aktionen des Suchtjahres mit dem Braunschweiger Präventionspreis 2013 prämiert. Der Fokus richtete sich auf das Thema „Kinder aus suchtkranken Familien“, dass in Zukunft verstärkt in die Öffentlichkeit gerückt werden soll. Den Preis erhielten die Guttempler mit ihrer Infoveranstaltung zum Thema „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ sowie das Projekt „Trampolin“, des Lukas-Werk Suchthilfe gGmbH. Trampolin ist ein bundesweites, besonderes Gruppenangebot für Kinder im Alter von 8 – 12 Jahren aus suchtbelasteten Familien. Hier erhalten die betroffenen Kinder Unterstützung bei der Entdeckung und Festigung ihrer Stärken, um mit dieser belastenden Situation in der Familie umgehen zu können.