DE

Gemeinsames Engagement gegen Glücksspielsucht: Präventionsfachkräfte treten Bündnis gegen Sportwetten-Werbung bei

Präventionskräfte

ziehen im Bündnis gemeinsam gegen Glücksspielssucht und Sportwetten an einem Strang: (v.r. nach l.))Larissa Waßmann, Jugend-Drogenberatung Braunschweig, Katja Bosse von der Fachambulanz Sucht Goslar der Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH, Yulia Volkova, Drogenberatung Wolfsburg und Christian Horn, Fachambulanz Sucht Braunschweig der Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH

Anlässlich des diesjährigen bundesweiten Aktionstages gegen Glücksspielsucht, der 2024 unter dem Motto „Sportwetten: Der Einsatz ist höher als du denkst“ steht, haben sich Präventionsfachkräfte aus regionalen Suchthilfeeinrichtungen entschlossen, gemeinsam mit ihren Institutionen – der Jugend-Drogenberatung Braunschweig, die Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH sowie die Drogenberatung Wolfsburg – dem Bündnis gegen Sportwetten beizutreten. Mit dem Beitritt wollen sie sich aktiv für einen verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspiel einsetzen und fordern besonders eine stärkere Regulierung der Werbung für Sportwetten.

Im Sportjahr 2024, das von der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen geprägt ist, erlebt der Markt für Sportwetten einen Boom. Die Werbung großer Anbieter wie Tipico, Betano oder bwin ist allgegenwärtig – sei es auf Dauerbannern in den Stadien, im Fernsehen oder im Internet. Das Geschäft mit den Sportwetten bringt den Betreibern Milliarden ein.  

Stimmen zum Aktionstag
Larissa Waßmann, Jugend-Drogenberatung Braunschweig: „Sportwetten bergen vor allem für junge Menschen ein hohes Suchtpotential, da sie fälschlicherweise das Gefühl vermitteln, mit Wissen über Sport gewinnen zu können.“

Yulia Volkova, Drogenberatung Wolfsburg erklärt: „Aus unserer Sicht ist es sowohl individuell als auch gesamtgesellschaftlich schädlich, Substanzen und Verhaltensweisen mit hohem Suchtpotenzial zu bewerben und zu vermarkten. Ein Verbot von Sportwetten-Werbung würde dem Staat ermöglichen, seiner Schutzpflicht nachzukommen. Das ist die Position und Haltung der Jugend- und Drogenberatungsstelle Wolfsburg.“

Christian Horn, Fachambulanz Sucht Braunschweig der Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH: „Bei mir in der Beratung höre ich sehr oft von den Betroffenen, dass sie selbst aktiv in Sportvereinen sind oder waren. Anscheinend ist das ein häufiger Einstieg in die trügerische Welt der Sportwetten.“

Katja Bosse, Fachambulanz Sucht Goslar der Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH: „Durch die ständige Konfrontation mit der Werbung der Wettanbieter während der Sportberichterstattung entsteht der Eindruck, dass Wetten und Sport eins sind. Klienten von mir berichteten, sich nicht mehr auf das Sportereignis konzentrieren zu können, sondern ständig daran denken, worauf sie als nächstes wetten würden.“