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Jugendliche Teilnehmer des Projektes "Peer-Leader International" aus Südafrika als Gäste im Kinder- und Jugendzentrum Lamme – Gemeinsam suchten sie in Braunschweig Ideen zur Verbesserung der Lebensbedingungen in ihrer Heimat

Ein gutes Leben, das wünschen sich alle Menschen. Um diesem Wunsch – egal auf welchem Fleck der Erde man lebt - einen Schritt näher zu kommen, gibt es das international ausgerichtete Projekt  Peer-Leader International. Seit Anfang des Jahres ist auch eine Gruppe Jugendlicher des Kinder- und Jugendzentrums Lamme Bestandteil dieser „Peer Leader“-Bewegung. Mit kleinen Aktionen wollen sie gemeinsam die Rahmenbedingungen für ein gutes und besseres Leben schaffen. Ende September haben die jungen Braunschweiger Partner aus Südafrika für zwei Wochen eingeladen, um sich auszutauschen und neue Ideen zu entwickeln.

Braunschweiger Jugendliche des Kinder- und Jugendzentrums Lamme, die an dem Projekt Peer-Leader International teilnehmen, hatten die Gastgruppe aus Südafrika eingeladen, um sich gemeinsam mit der Frage: „Was ist eigentlich gutes Leben?“ zu befassen. In der ersten Woche zeigten sie ihren Gästen Orte in Braunschweig, die für sie für ein gutes Leben stehen, aber auch negative Beispiele, die diesem im Wege stehen. Dabei diskutierten sie, was ein gutes Leben ausmacht. Um sich besser Kennenzulernen standen selbstverständlich auch Aktionen wie das gemeinsame Kochen und viele andere Freizeitaktivitäten auf dem Programm.

Die Jugendlichen bleiben aber nicht bei sich stehen. Sie schauen auch darauf, wer von einem guten Leben ausgeschlossen ist. Sie beschäftigen sich mit lokalen Themen wie Obdachlosigkeit aber auch mit globalen Themen wie Flüchtlinge oder Landraub. Gemeinsam mit den Gästen besuchen sie ausgewählte Projekte, die sich für Gerechtigkeit, Umweltschutz und Frieden einsetzen. Die Braunschweiger Gruppe hat gerade eine Förderung im „heute@morgen - ökologisch und gerecht“ Wettbewerb bekommen und wird sich in den nächsten Monaten verstärkt mit dem Thema Energie auseinandersetzen.

In der zweiten Woche kamen die Jugendlichen mit anderen Gruppen des Peer-Leader Netzwerks aus Hannover, Barnstorf, Ostrhauderfehn, Brasilien, Bosnien und Tunesien im Internationalen Haus Sonnenberg in St. Andreasberg im Harz zusammen. In bunt gemischten Gruppen wurde vertiefend an den Hindernissen für ein gutes Leben aller Menschen gearbeitet. Wenn es mal mit der Sprache nicht so funktionierte, dann halfen Hände und Füße, Zeichnungen oder auch schon mal die moderne Technik – das Wörterbuch auf dem Smartphone.

Die Themen für die Arbeitsgruppen bestimmten die Jugendlichen selber. Eine Gruppe plante beispielsweise eine Aktion zur artgerechter Tierhaltung, während die andere einen Zeitungsartikel über Hunger schrieb. Eine weitere drehte einen Film über den Krieg in Syrien und eine vierte diskutierte und probierte in Rollenspielen, wie man jemandem bei Drogensucht helfen kann.

Peer-Leader International (PLI) ist ein Projekt, das in Ostrhauderfehn, einer Kleinstadt in Ostfriesland initiiert wurde. Seit Anfang des Jahres beteiligt sich auch das Paritätische Kinder und Jugendzentrum Lamme in Braunschweig an dem von "Aktion Mensch" geförderten Projekt "International School of Peers".

Eine Gruppe engagierter Jugendlicher trifft sich seitdem einmal wöchentlich im Lammer Kinder- und Jugendzentrum. Gemeinsam entwickeln sie Ideen für ein gutes Leben in der Nachbarschaft, planen Projekte und setzen sich mit vielen wichtigen Aspekten und international relevanten Problemen auseinander. Dabei lernen sie viel voneinander, erschließen sich aber auch miteinander neue Themen. Die Jugendlichen lernen Teamfähigkeit und entwickeln sich zu politisch interessierte, weltoffenen, verantwortungsvolle Mitgliedern mit einer Vorbildfunktion für ihre Altersgenossen. So waren die Themen auch breit gefächert. In der ersten Hälfte des Jahres ging es um Menschenrechte, Umwelt, Gerechtigkeit aber auch um Kooperation untereinander. Inhaltliche Schwerpunkte, wie ein Besuch von Amnesty International wechselten sich mit sportlichen Angeboten und Ausflügen ab.

Stefan Sievers, Leiter des Jugendzentrums Lamme, ist mächtig stolz auf „seine“ Jugendlichen. „Es ist toll, wie sie sich verhalten und was sie auf die Beine stellen.“ Das hören natürlich besonders die Verantwortlichen des peer-leader Projektes in Braunschweig gern. Apiraami Kusalagarem und Maik Bischoff betreuten die Gruppe und planten jede Woche gemeinsam mit den Jugendlichen die nächsten Projekte, gaben aber auch Impulse und begleiteten natürlich auch die internationale Begegnung.