Platz für 95 Kinder bietet die seit dem neuen Kitajahr eröffnete und jetzt auch offiziell eingeweihte neue Kita MEIN WEG in der Braunschweiger Weststadt. Träger der Kita ist der Paritätische Braunschweig.
Rund 2,7 Millionen Euro hat die Stadt Braunschweig mit einem Landeszuschuss von 315.000 Euro in den Neubau investiert.
Geschäftsführer des Paritätischen Braunschweig, Henning Eschemann, begrüßte die zahlreichen Gäste, unter ihnen Sozialdezernent und Erster Stadtrat Ulrich Markurth, Bürgermeisterin Cornelia Rohse-Paul, etliche Ratsmitglieder, Bezirksbürgermeister Ulrich Römer und sein Stellvertreter, Mitglieder des Bezirksrates, Fachbereichsleiter für Kinder, Jugend und Familie, Norbert Winkler, Michaela Springhorn, Fachbereichsleiterin Hochbau und Gebäudemanagement mit Britta Döring, Elternvertretern und hsv-Architekt Martin Vollmer.
„Wir freuen uns, mit der Trägerschaft der neuen Kita in der Weststadt angekommen zu sein und wollen einen langjährigen, partnerschaftlichen Dialog zu allen Menschen, Gruppen und Organisationen in der Weststadt aufnehmen und mit Leben füllen. Nach unseren Grundsätzen begreifen wir uns als Teil des Gemeinwesens und sind gewillt, zusammen mit den Menschen ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Deshalb stellen wir uns ihnen in der Weststadt zur Seite, wenn es darum geht, weitere, soziale Projekte - besonders für Familien, Kinder und Jugendliche - zu entwickeln und zu verwirklichen. Gemeinsam wollen wir die Kinder unserer Kita auf einem Stück des Weges begleiten, bevor sie ihren eigenen, individuellen Weg finden und begehen. Deshalb: MEIN WEG – Kindertagesstätte des Paritätischen in der Weststadt“, sagte Henning Eschemann und stellte die Arbeit des Paritätischen mit einem kurzen Film vor.
Bürgermeisterin Cornelia Rohse-Paul überbrachte die Grüße der Stadt und war sichtlich beeindruckt vom Gebäude: „Ich war bei der Grundsteinlegung dabei. Da ist jetzt eine richtig schöne, tolle entstanden“, sagte Rohse-Paul und Hell stellte aufgrund der Helligkeit und der gewählten warmen Farben gleich den Bezug zum skandinavischen Baustil her. In ihrer Rede ging die Bürgermeisterin auf die Bedeutung der Schaffung familienfreundlicher Strukturen ein, die für Kommunen ein entscheidender Standortfaktor seien. Dem Ziel, Familie und Beruf in Einklang zu bringen, sei die Stadt deutlich näher gekommen, so Rohse-Paul. Inzwischen bieten rund 130 Einrichtungen knapp 6.500 Kita-Plätze an. Damit liege die Versorgungsquote bei bedarfsgerechten 92,4 Prozent. Für Kinder unter drei Jahren ist die Quote von 2003 bis 2013 von 6,5 auf über 38 Prozent gestiegen. Dazu beigetragen hat auch die neue Kita MEIN WEG, die mit drei Krippengruppen gleich die Betreuung von 45 Kindern gewährleisten kann „und so dem Bedarf am wohnortnahen Krippenplätzen in der Weststadt Rechnung trägt. Mit dieser Kita ist es gelungen, die Betreuungssituation deutlich zu verbessern“, sagte die Bürgermeisterin. Wie notwendig der Neubau war und wie begehrt Kita- und Krippenplätze sind, zeigt die Tatsache, dass innerhalb kürzester Zeit alle Plätze belegt waren.
Als generationsübergreifender Stadtteil bezeichnete Bezirksbürgermeister Ulrich Römer die Weststadt, die reich an Menschen sei, die sich miteinander und füreinander einsetzen. Sein Wunsch, in dem er auf den Namen der Kita Bezug nahm: „Mein Weg sollte unser Weg sein“ unterstrich Römer mit einem Zitat von Carlos Castaneda: „Schau dir jeden Weg ganz genau und bewusst an. Lass dir dafür so viel Zeit, wie du brauchst. Dann stell dir selbst, und wirklich nur dir selbst, eine Frage.Hat dieser Weg ein Herz? Wenn das der Fall ist, dann ist der Weg gut; wenn das nicht der Fall ist, dann hat der Weg keinen Nutzen für dich“. Damit lud Römer alle Anwesenden ein, bei diesem aufstrebenden Stadtteil mitzuwirken und mitzugestalten.
Kita-Leiterin Kathrin Schulz erklärte den Namen der Kita MEIN WEG, die am Mainweg liegt. „Dieses Wortspiel haben wir uns zum Motto gemacht. Auf dem Weg sein, unseren Weg finden, Kinder und Eltern ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten, sie unterstützen und gemeinsam zu lernen. Kinder auf einen guten Weg bringen, dass ist der wegweisende Gedanke für unsere Arbeit. Wir haben uns auf den Weg gemacht, einen Raum für Kinder zu schaffen, damit sie gemeinsam leben und lernen können. 95 Kinder können bei uns in drei Krippen- und zwei Kindergartengruppen betreut werden. Wenn ich nach den Zielen unserer zukünftigen pädagogischen Arbeit gefragt werde, fasse ich das in den folgenden Schwerpunkten zusammen: Wir wollen im Alltag die Bewegungsfreude, gesunde Ernährung, das Erleben der Natur und das spielerische Erforschen fördern. Gemeinsam begeben uns mit den Kindern auf die Entdeckungstour des Lebens. Dieses, vor dem Hintergrund, dass es in erster Linie das Wichtigste ist, für die Kinder verlässlich da zu sein, sie zu tragen und aufzufangen“, erläuterte Kathrin Schulz und präsentierte im Anschluss das Logo der Kita: Der grundlegende Gedanke, dass der Weg auf den wir uns machen, immer bedeutet, dass auch der längste Weg mit dem ersten Schritt beginnen muss, wird nun im Logo sichtbar: Das Symbol der zwei Füße. Zwei Füße, die sich auf den Weg machen.
Ein selbstgedichtetes Lied, das vom eigenen Weg handelt, sangen die Kita-Kinder, bevor der symbolische Schlüssel, vom Architekten Martin Vollmer mitgebracht, überreicht wurde. Und dieser präsentierte sich als ein mit Zuckerguss verzierter Kuchen, besonders schön, originell und lecker. Architekt Vollmer beschrieb kurz die Bauphase des eingeschossigen Gebäudes, das sich mit seinen rund 950 Quadratmetern Platz für insgesamt fünf Gruppenräume mit jeweils einem Nebenzimmer, einem großen Mehrzweckraum sowie Verwaltungs- und Funktionsräume bietet. Vollmer freute sich, dass die Kita - trotz der Widrigkeiten eines langen Winters, ihren Betrieb fristgerecht aufnehmen konnte.
Zum Schluss der Veranstaltung blieb von dem Schlüssel übrigens nichts mehr übrig. Die Kinder hatten sich nach ihren Sangeseinlagen den Kuchen redlich verdient und ließen sich ihn ordentlich schmecken.