Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Sucht, in dem auch die Jugend- und Drogenberatung vertreten ist, haben das Gesundheitsamt und Gesundheitsplanung eine repräsentative, anonyme Umfrage unter Braunschweigs Zehntklässlern - also Mädchen und Jungen überwiegend im Alter von 15 und 16 Jahren durchgeführt. Jetzt wurden die Ergebnisse vorgestellt. Die Resonanz der Jugendlichen an der Teilnahme war groß. Es gab fast einen hundertprozentigen Rücklauf. Insgesamt konnten 458 Fragebögen ausgewertet werden. an der Teilnahme dennoch gab es einen Rücklauf von fast 100 Prozent. So lagen 458 Fragebögen vor. In Bezug auf den Alkoholkonsum bei den Jugendlichen konnten Doris Freudenstein vom Gesundheitsamt und Rainer Schubert, zuständig für die Gesundheitsplanung der Stadt Braunschweig, Positives vermelden: Jugendliche trinken weniger Alkohol als früher. Insbesondere das gezielte Trinken bis zum Vollrausch – das so genannte Binge-Drinking – ist in Braunschweig rückläufig. Erstmals im Blick der Untersuchung stand der Cannabiskonsum.
72 Prozent der Befragten gaben an, dieses Rauschmittel nie probiert zu haben. Bei den Konsumenten besteht ein enger Zusammenhang zwischen Geschlecht, Rauchen und Cannabiskonsum: 60 Prozent aller Zigaretten rauchenden Jungen konsumieren regelmäßig auch Cannabis. Bei den Mädchen ist es nur jede vierte jugendliche Raucherin. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch, ob im Freundeskreis Cannabis geraucht wird.
Beim Tabakkonsum selbst gibt es erhebliche Unterschiede im Blick auf Geschlecht und Lebensalter. Mit 15 Jahren ist der Anteil männlicher (19 Prozent) und weiblicher (20 Prozent) Raucher fast identisch. Ein Jahr später bietet sich ein verändertes Bild: Zur Zigarette greift jeder dritte Junge (33 Prozent), aber fast jedes zweite Mädchen (48 Prozent).
„Die Ergebnisse der Studie liefern eine wichtige Grundlage für unsere zukünftige Arbeit zur Gesundheitsprävention in Schulen“, sagt Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziales, Schule, Gesundheit und Jugend. „Erfreulich ist: Alkohol ist nicht mehr in dem Maße die jugendliche Modedroge wie in den zurückliegenden Jahren.“ Dazu hätten sicher auch entsprechende Aufklärungskampagnen in den Schulen unter dem Motto „Alles im Griff“ beigetragen.
Aber die neue Entwicklung gebe auch Anlass zur Sorge. „Die Zigarette ist häufig der Einstieg für den Joint, insbesondere bei jungen Männern“, gibt Hanke zu bedenken. Dass der Besitz von Cannabis unter Strafe stehe, gelte bei vielen Jugendlichen, wenn überhaupt, als Kavaliersdelikt. Und auch die gesundheitlichen Risiken seien nicht im Bewusstsein. „Hier müssen wir mit unserer Arbeit in den nächsten Jahren ansetzen“, betont Hanke. Der Arbeitskreis Suchtprävention, in dem in Braunschweig die entsprechenden Akteure seit Jahren eng vernetzt zusammenarbeiten, werde die Studie nun im Detail auswerten, um entsprechende Präventionsprogramme zu entwickeln und umzusetzen.
Petra Bunke, Leiterin der Jugend- und Drogenberatung wies auch auf die Verantwortung der Eltern und Erwachsenen hin. Wichtig sei, eine klare Haltung zu diesem Thema einzunehmen, betonte Petra Bunke.
Detaillierte Informationen zur Studie gibt es hier: <link fileadmin user_upload downloads_drobs_bs studie.pdf download herunterladen der datei>Studie zum Rauschmittelkonsum