Podiumsdiskussion beleuchtet Herausforderungen für Einsatzkräfte und Drogenberatung
Bei der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Auf ein Wort mit unseren Blaulichtgruppen“, veranstaltet vom SPD-Unterbezirk Goslar, versammelten sich Vertreter und Vertreterinnen aus Politik, Feuerwehr, Polizei und Drogenberatung. Sie bot Einblicke in die steigenden Herausforderungen, denen sich Einsatzkräfte gegenübersehen, und diskutierte die Auswirkungen der neuesten Cannabisgesetzgebung. Moderiert wurde die Veranstaltung von SPD-Unterbezirkschefin Annett Eine.
Trotz einer bundesweit festgestellten Zunahme von Übergriffen auf Rettungskräfte, berichteten die lokalen Einsatzkräfte von einem überwiegend positiven Echo aus der Bevölkerung, was ihren täglichen Einsatz betrifft. Goslars Ortsbrandmeister Udo Löprich und Stadtbrandmeister Christian Hellmeier sprachen über vereinzelte negative Erfahrungen, betonten jedoch auch die weitreichende Wertschätzung und Unterstützung durch die Gemeinschaft. Besondere Erwähnung fanden lokale Gastronomen und Bürger, die ihre Anerkennung und Dankbarkeit durch Gesten wie Verpflegung für die Einsatzkräfte zum Ausdruck brachten.
Ein weiteres zentrales Thema der Diskussion war die kürzlich erfolgte Änderung des Cannabisgesetzes. Anna Pielken-Rieger, Leiterin der Jugend- und Drogenberatungsstelle (Drobs) Goslar, äußerte ernste Bedenken hinsichtlich der zunehmenden Cannabisabhängigkeit und der dadurch steigenden Beratungsbedarfe. Im letzten Jahr sei die Zahl der Beratungen von 433 auf 541 gestiegen, was die Dringlichkeit einer angepassten Unterstützung für Beratungsstellen unterstreicht. Pielken-Rieger kritisierte, dass die Bundesmittel vorrangig an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung fließen, während lokale Beratungsstellen wie die Drobs, die direkt mit den Betroffenen arbeiten, übersehen werden.
Die Diskussion offenbarte auch die finanziellen Sorgen und rechtlichen Unsicherheiten, die mit der neuen Gesetzgebung einhergehen. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) bezeichnete das Cannabisgesetz als „ein richtig schlechtes Gesetz“ und betonte die Notwendigkeit, die Finanzierungslücke der Drogenberatungsstellen zu schließen.
Die Podiumsdiskussion zeigte, wie wichtig der Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren ist, um sowohl die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten als auch effektive Drogenpräventionsmaßnahmen zu fördern.