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SAT1 filmt in der Kita Wirbelwind – Interview mit Leiterin Sabine Kettner zum Thema Hochsensibilität

Hochsensibilität bei Kindern ist das Thema eines <link http: www.hannover.sat1regional.de external-link-new-window>SAT1 Beitrags, der im Regionalprogramm um 17.30 Uhr ausgestrahlt werden soll. Der genaue Sendetermin steht noch nicht genau fest. Der Beitrag ist nach Ausstrahlung auch in der SAT1 Mediathek anzusehen.

Sabine Kettner, Leiterin der Kita Wirbelwind stand als kompetente Interviewpartnerin dafür vor der Kamera. Bereits im letzten Jahr hatte sie eine Fortbildung zur Hochsensibilität besucht, informierte sich umfangreich und nahm sich dem Thema in der Kita an. Für Eltern und Erzieherinnen wird es deshalb beispielsweise im September einen Elternabend dazu geben.

Was ist Hochsensibilität

„Jeder Mensch nimmt Informationen aus seiner Umwelt auf und verarbeitet sie. Bei fast allen Menschen wird ein Großteil der Informationen jedoch aus der Wahrnehmung herausgefiltert. Wir merken dies zum Beispiel, wenn wir uns an ein Geräusch gewöhnt haben: Wer einige Zeit neben einer Autostraße wohnt, deren Lärm hörbar ist aber nicht besonders belästigt, wird irgendwann diese Geräusche nicht mehr wahrnehmen, obgleich sie objektiv nach wie vor vorhanden und hörbar sind. Kommen Gäste vorbei, die die Anrainer auf den Verkehrslärm aufmerksam machen, nehmen sie ihn plötzlich - wenngleich ohne Überraschung - für einige Zeit wieder wahr, bis sie schnell in die alte Gewohnheit verfallen und den Verkehrslärm aus ihrer Wahrnehmung ausblenden. Der Gesang der Straße wird aus der Wahrnehmung herausgefiltert. Dieser Filter ist bei hochsensiblen Menschen aufgrund neurologischer Besonderheiten etwas weniger stark ausgeprägt als bei nichthochsensiblen Menschen. Hochsensible nehmen viel mehr Informationen auf, sowohl von ihrer Umwelt als auch von sich selbst. Sie nehmen feine Einzelheiten in einem größeren Spektrum wahr“, heißt es auf der Internetseite <link http: www.hochsensibel.org more-link>www.hochsensibel.org als Erläuterung.

Die Wahrnehmungsunterschiede sind sehr verschieden, genauso wie es auch die Ereignisse sind, die Überstimulierung hervorrufen. So können es beispielsweise optische oder akustische Auslöser sein, andere bemerken dagegen sehr feine Nuancen in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Deshalb sei Hochsensibilität bei Kindern zu erkennen und zu verstehen eben auch nicht leicht, sagt Sabine Kettner, Leiterin der Einrichtung: „Wir beobachten jedes Kind genau. Zum pädagogischen Konzept aller Kitas des Paritätischen Braunschweig gehört das Erstellen von Bildungs- und Lerngeschichten für jedes Kind. Sie helfen uns, die Stärken und Interessen herauszufinden und die individuellen Fähigkeiten zu fördern. Die Bildungs- und Lerngeschichte ist eine Momentaufnahme des Alltags Ihres Kindes. Sie gibt Auskunft über die individuelle Lernentwicklung. Das hilft ungemein. Wir selbst lernen zudem, uns zurückzunehmen, auch einmal inne zu halten. Wir gehen auf die Bedürfnisse der Kinder ein. Unterbrechen beispielsweise auch mal eine Bastelaufgabe und lassen die Kinder stattdessen draußen toben.“

Hochsensibilität wird uns in den nächsten Jahren nicht nur bei Kindern immer weiter und stärker beschäftigen, davon ist Sabine Kettner überzeugt. „Doch je mehr wir darüber wissen, je mehr wir informieren, desto größer wird das Verständnis für die Menschen mit dieser besonderen Veranlagung“, hofft die Kita-Leiterin.