Finanzielle Unterstützung in Höhe von 4000 Euro erhält die Jugend- und Drogenbera
tung Braunschweig für das Projekt “Stark wie ein Pferd“ – ein Projekt für Kinder aus suchtbelasteten Familien durch die Kroschke- Kinderstiftung.
Petra Bunke, Leiterin der Drogenberatungsstelle zeigt sich dankbar: "Nur mit dieser Unterstützung ist es überhaupt möglich, das mit viel Engagement geplante Reitprojekt für Kinder aus suchtbelasteten Familien durchzuführen."
Dieses Projekt bietet erstmals die Möglichkeit, nicht nur mit den opiatabhängigen Eltern zu arbeiten, sondern auch einen Zugang zu den Kindern zu bekommen, um diese zu unterstützen und zu stärken. Die Kinder profitieren davon, einen unbelasteten Tag mit Pferden und Spielen, gemeinsam mit den Eltern an der frischen Luft auf dem wunderschönen ländlich gelegenen Reiterhof „Falada“ zu verbringen. Sie sind mit Eifer dabei, sich unter Anleitung um die Pferde zu kümmern, indem sie die Tiere striegeln, die Hufe auskratzen und natürlich reiten. Dabei ist Mut erforderlich und stolz wagen sie dann schon einen kleinen Ausritt.
In der Arbeit mit den Eltern wird deutlich, dass diese schon gute Ideen haben, was ihren Kindern und letztlich auch Ihnen gut tun könnte. An der konsequenten Umsetzung hapert es jedoch des Öfteren, sei es aus finanziellen Gründen, aus Angst vor anderen Menschen oder durch unzuverlässliches Verhalten. Hier ist ein weiterer Aspekt des Projektes: die Eltern zu fordern und zu fördern, dass Vorbesprechungen, Planungen etc. eingehalten werden und somit Verlässlichkeit zu trainieren, wodurch die Eltern-Kind-Beziehung gestärkt wird.
Das Reitprojekt ist in zwei Module geteilt.
Das erste Modul findet an vier Samstagen mit zehn Kindern und deren Eltern sowie Mitarbeitern der DROBS Braunschweig auf dem Reiterhof „Falada“ in Lengde statt. Dort haben die Kinder und Eltern die Möglichkeit, die unterschiedlichen Angebote des Reiterhofes zu nutzen. Bei der Pflege und Versorgung des Pferdes sowie beim Reiten erfahren die Kinder die Nähe, Wärme und Lebendigkeit des Pferdes, was bei ihnen selbst Gefühle von Geborgenheit und Sicherheit auslöst. So profitieren die Kinder, von einem Tag mit Spaß, sozialen Kontakten, entspanntem Zusammensein mit den Eltern und viel frischer Luft, alles Merkmale, die eine gesunde Entwicklung bei Kindern fördern. Durch das Einbeziehen der Eltern in dieses Projekt, haben diese die Möglichkeit sich auszutauschen und voneinander in entspannter Atmosphäre hinsichtlich des Erziehungsverhaltens zu lernen.
Das zweite Modul findet an vier weiteren Samstagen auf einem Reiterhof in Querum statt. Mit der Sicherheit im Umgang mit Pferden und der Vertrautheit in der Gruppe im Gepäck, stellt die Weiterführung des Projektes auf einem größeren Reiterhof, eine neue Herausforderung für alle dar. Durch die Wohnortnähe kann der Hof mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden, so dass bestimmte Alltagsfertigkeiten trainiert werden. Zudem ist nun das Durchhalte- und Planungsvermögen gefragt, denn Ziel ist es, für Kinder, die über das Projekt hinaus Freude und Motivation am Reiten zeigen, es längerfristig zu gewährleisten.
Für Freitag, 17. Oktober ist der nächste Reitausflug geplant.
Hintergrundinformation
In den letzten Jahren ist das Thema “Arbeit mit Kindern aus suchtbelasteten Familien“ immer mehr in den Fokus innerhalb der Suchtberatung gerückt. In der Jugend- und Drogenberatungsstelle in Braunschweig werden aktuell 66 suchtkranke Eltern betreut. Rund 100 Kinder leben in diesen Haushalten mit mindestens einem abhängigen Elternteil. Das Reitprojekt hat einen präventiven Hintergrund, denn nicht selten entwickeln Kinder aus suchtbelasteten Familien eine eigene Suchtproblematik.
Nur starke Kinder widerstehen den Drogen!









