25.09.2019

Integration und Inklusion von Beginn an im Fokus: Kita Regenbogen feierte 45jähriges Bestehen


Vor 45 Jahren öffnete die Lüneburger Kita Regenbogen erstmals ihre Türen. 1974 gründeten Eltern gemeinsam mit dem Verein zur Förderung körperbehinderter Kinder und dem Paritätischen einen Kindergarten für Kinder mit überwiegend körperlicher Behinderung in der Magdeburger Straße. Damals gab es um den Standort Diskussionen und Widerstand aus der Nachbarschaft. Letztendlich musste der Kindergarten nach 10-jährigem Bleiberecht ausziehen - trotz einer großen Unterstützung aus der Bevölkerung bis hin zum damaligen Bundespräsident Dr. Gustav Heinemann. Mit dem Slogan „Behinderte Kinder gehören zu uns!“ solidarisierte sich Lüneburg mit dem Kindergarten.

Die Beharrlichkeit des Teams der Kita hat sich ausgezahlt, das Angebot hat sich bewährt. Das zeigt die Enzwicklung der Einrichtung über die Jahrzehnte. Aus einem zweigruppigen Kindergarten ist eine moderne Kita mit drei heilpädagogischen Gruppen, einer Regelgruppe und einer I- Krippengruppe, sowie einem offenen Kinder- und Jugendtreff JuCon geworden. Knapp sechzig Mädchen und Jungen werden hier betreut und gefördert. Kinder und Familien finden in dieser Kita sehr gute Rahmenbedingungen: verschiedene Betreuungsformen, nach Bedarf therapeutische Versorgung, eine gesunde Ernährung, große helle Räume, einen großen naturnahen Spielplatz und ein fachlich gut ausgebildetes und motiviertes Team. Alles unter einem Dach.

„Mit Stolz blicken wir jetzt auf 45 Jahre unseres Bestehens und unsere von Beginn an gelebte Inklusion und Integration zurück. Ein schöner Anlass, den wir unter dem Motto „Kinder dieser Welt“ jetzt fröhlich feiern wollen. Aber wir wären jedoch nicht wir, wenn wir nicht weitere Wünsche und Ideen für die Zukunft hätten. Wir wünschen uns auch weiterhin die Unterstützung und den Einsatz Aller für den Weitererhalt des Sonderkindergartens. Denn immer mehr Kinder benötigen für ihre Entwicklung einen geschützten Rahmen in einer kleinen Gruppe. Für manche Kinder ist sogar eine Gruppe mit acht Kindern zu groß.  Noch mehr gute Fachkräfte. Kleinere Gruppen im Regelbereich. Für den JuCon wünschen wir uns neue und zusätzliche Container“, sagte Kita-Leiterin Krickau bei Ihrer Rede.

„Dies ist ein toller Platz für die Kinder der Goseburg, für die Kinder der Hansestadt Lüneburg, für die Kinder des Landkreises Lüneburg, für die Kinder dieser Welt“, sagte Henning Eschemann, Geschäftsführer des Paritätischen Braunschweig in seinem Grußwort und griff damit das Motto des Festes auf.

Und auch Oberbürgermeister Ulrich Mädge hatte viel Lob mit im Gepäck. „Wir haben immer langfristig gedacht und diese Einrichtung ist auch Bestätigung dafür, dass wir hier alles richtig gemacht haben. Integration beginnt im Kindergarten. In Krippe, Kita und Schule zu investieren ist Gesellschaftspolitik pur“, sagte Mädge in seinem Grußwort. „Wir werden weiterhin an der Qualität und Ausstattung arbeiten und dafür sorgen, dass die Erzieher-Ausbildung von Beginn an bezahlt wird“, fügte er hinzu und verwies auf damit den Fachkräftemangel.

„Es ist normal, verschieden zu sein“, dies war auch der Tenor der Vertreter des Elternrates, die ebenfalls ihre Glückwünsche überbrachten und sich für die tagtägliche, liebevolle Betreuung ihrer Kinder bedankten. Und dieses Verschiedensein mit all seinen Facetten, diese bunte, gelebte Vielfalt,  das alles wurde bei dem Fest, zu dem neben den Kindern und Familien der Kita auch viele Ehemalige, Nachbarn und Interessierte kamen, deutlich. Das fröhliche Fest mit der Aufführung der Kinder mit ihrem Lied „Kinder dieser Welt“, das international Büffet, die vielfältigen Spiele, das mehrsprachigen Vorlesen, die Live-Musik und nicht zuletzt die CD, die mit Kindern, den Singpaten und vielen Lüneburger Künstlern und Musikern entstanden ist, zeigten das starke Gefühl des Zusammenhalts und der Verbundenheit mit dieser besonderen Kita.