19.11.2012

Präventionsaktion „KlarSicht“ mit Mitmachparcours zu Gast im Braunschweiger Wilhelm-Gymnasium – Drobs als Partner vor Ort mit dabei


Das Suchaufklärungsprojekt „KlarSicht“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) will mit der interaktiven Kampagne Jugendliche über die Folgen des Tabak- und Alkoholkonsums informieren - Klar sehen, den Durchblick haben und sich nichts vormachen- darin will die BZgA junge Mädchen und Jungen unterstützen.

Jetzt machte der interaktive Mitmach-Parcours Station im Braunschweiger Wilhelm-Gymnasium. Gemeinsam mit Einrichtungen und Organisationen vor Ort wird die Aktion in vielen Städten Deutschland durchgeführt. So auch in Braunschweig. Hier konnte die BZgA auf verlässliche Partner wie die Jugend- und Drogenberatung (Drobs) des Paritätischen, dem Gesundheitsamt, dem Lukas-Werk und anderen Institutionen zurückgreifen.

Dr. Carola Reimann (MdB), Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA und Rainer Schubert, zuständig für die Gesundheitsplanung bei der Stadt Braunschweig, machten sich zum Auftakt der zweitägigen Veranstaltung ein Bild von der spielerischen Suchtaufklärung.

Dr. Carola Reimann zeigte sich erfreut über diese besondere Präventionskampagne. „Ihnen und diesen Aktionen ist es zu verdanken, dass wir mittlerweile bessere Zahlen beim Rückgang gerade beim Thema Tabakkonsum vorweisen können“, so Reimann. Alkohol sei dagegen durchaus immer noch ein Thema, was sich nur wenig zum Positiven verändert habe. Es werde keine Abstinenz gepredigt, jedoch müssen junge Menschen wissen, was sie tun und deshalb sei die Aufklärung über gesundheitliche Risiken so enorm wichtig.

Prof. Dr. Elisabeth Pott von der BZgA stellte das Prinzip des KlarSicht-Mitmachparcours kurz vor und erklärte: „Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren brauchen altersgerechte Präventionsangebote. Wenn man Nachhaltigkeit erreichen möchte, dann muss man direkt vor Ort – mit den hiesigen Partner – unterstützen. Dabei sei die Schule ein ganz entscheidender Ort für die Jugendlichen.  Auch sie machte deutlich: Es gehe nicht um den erhobenen Zeigefinger und Belehrungen sondern vielmehr um einen sensiblen, kritischen und bewussten Umgang.

Rainer Schubert von der Stadt Braunschweig berichtete von der derzeitigen Situation. So sei das Einstiegsalter – laut einer Studie – beim Tabakkonsum um ein Jahr zurückgegangen. Beim Alkohol allerdings nicht. Dafür könne eine deutliche Abnahme  beim sogenannten Binch drinking, dem Rauschtrinken, festgestellt werden.

Klaus Bremer-Huhn, stellvertretender Leiter der Jugend- und Drogenberatung Braunschweig, stellte verschiedene Beratungsangebote vor und wies auf die unzureichenden Kapazitäten für die Präventionsarbeit hin und bemängelte, dass es zu wenig durchlaufende Präventionsprojekte gäbe. Umso mehr freue er sich über Aktionen wie „KlarSicht“.

Schulleiter Gerhard Tamm van Balen betonte die Bedeutung und Verantwortung, die die Schule hat und übernehmen muss. „Unsere Präventionsarbeit setzt an, bevor Probleme entstehen.  Wir setzen auf Kooperationen. Hier informieren Experten in besonderer Weise über die Suchtpotenziale von Tabak und Alkohol, fördern eine kritische Haltung und zeigen Handlungsperspektiven auf.

Stephanie Holland, Lehrkraft am Wilhelm Gymnasium, und Projektbetreuerin sieht die Kampagne als hervorragende Ergänzung, die durch die Arbeit der Sozialarbeiter besonders authentisch und nachhaltig wirkt.

So betreuen kompetente Ansprechpartner der Netzwerkpartner  die sieben verschiedenen Stationen  des Mitmachaprcours.  Ein Höhepunkt der interaktiven Auseinandersetzung ist der „Drunk-Buster“. Mit einer „Rauschbrille“ können die Jungen und Mädchen sich selbst testen, wie ihre persönliche Wahrnehmung, ihre Koordination sich bei einem simulierten Promillegehalt von etwa 1,3 sich verändert. Statt sich zur Begrüßung abzuklatschen, landet plötzlich die Hand im luftleeren Raum. Desorientiert finden die Jugendlichen nicht den vorgegebenen Weg. Bedenken werden laut, wie es denn ist, wenn sie denn wirklich im Alkoholrausch von Weg abkommen. „Schon krass, fanden die beiden Siebtklässler Melin und Malik diesen Selbstversuch. „Das ist viel schlimmer, als wir uns das  vorgestellt hatten“, zeigten sich die beiden stark beeindruckt.

An der Station „Talkshow“ wurden mögliche Problemsituationen, die im Umgang mit Tabak und Alkohol entstehen können, besprochen. An anderen Stationen wie der „Trink-Bar“, Images“, „Zigaretten –nichts vernebelt“ und anderen, konnten die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen testen, Erfahrungen austauschen, gemeinsam Lösungen entwickeln und den Experten Fragen stellen.